Das Malebo-Schutzgebiet in der Demokratischen Republik Kongo (Kongo-Brazzaville/Belgisch Kongo) gehörte im Jahr 2017 zu den Top-100 Destinationen für nachhaltigen Tourismus. Hier werden Bonobos weder gejagt noch gegessen – eine große Ausnahme in der DR Kongo. Im Gegenteil, sie leben in der Nähe von Menschen, werden dadurch habituiert und dem Ökotourismus zugänglich gemacht, was der Community eine alternative Einnahmequelle zur Jagd beschert.
- Lage: 400 km nördlich der Hauptstadt Kinshasa nahe der Stromschnellen bei Bolobo, etwa drei Kilometer nordöstlich der Nkala-Regenwälder
- Landschaft: Mischung aus Regenwäldern und Savanne
- Anreise: Per einstündigem Flug von Kinshasa (Ndolo Airport) aus bis zum wenige Kilometer entfernten Airstrip, per dreitätiger Autofahrt von Kinshasa aus oder per Bootstrip auf dem Kongo
- Übernachtung: Übernachtet wird in einem Zeltcamp nahe der Forschungsstation. Es gibt außerdem 5 Bambus-Bungalows mit eigenem Bad und ein Familienhaus auf der WWF-Basis sowie Gästezimmer auf der MMT-Farm in der Nähe des Dorfes Nkala, die für ein authentischeres Erlebnis sorgen.
- Aktivitäten im Bonobo-Schauplatz bei Malebo:
- Locals aus den umliegenden Dörfern besuchen und ihr traditionelles Handwerk sowie Kultur und Gesellschaft kennen lernen
- Weitere beheimatete Tiere wie Affen und Vögel beobachten
- Nachtaktive Tiere aufspüren: Fledermäuse, Afrikanische Zibetkatzen, Krokodile und sogar Elefanten und Büffel
Der WWF der Demokratischen Republik Kongo hat dieses Naturreservat in Zusammenarbeit mit der kongolesischen NGO Mbou-Mon-Tour (MMT) geschaffen, um Bonobos einen Schutzraum zu gewähren und Ökotourismus aufzubauen. Seither konnten in Malebo drei Bonobo-Gruppen habituiert werden, um mehr über ihre Verhaltensmuster zu erfahren und über ihren Gesundheitszustand eine Überlebensstrategie für diese Primatenart zu entwickeln.
Auch die Dorfgemeinschaften der Nkala ist in das Projekt eingebunden und hilft aktiv beim Schutz von Wald und Tieren mit. Wer die Bonobos bei Malebo in den Baumkronen des Regenwaldes aufspüren will, muss zeitig aufstehen, um sie bei ihren täglichen Aktivitäten zu erleben. Denn die Tiere liegen nur bis Sonnenaufgang in ihren Nestern. Eine halbe Stunde dauert das Aufstehen und fertigmachen – danach gehen sie geschlossen auf Frühstückssuche. Etwa ein bis zwei Stunden Beobachtungszeit steht einer höchstes vierköpfigen Touristengruppe gemeinsam mit den Primaten täglich zur Verfügung.