Die Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) als tropisches, äquatoriales Urlaubsland bringt besondere gesundheitliche Maßnahmen mit sich, die man als Reisender beachten muss. Wir geben einen ersten Überblick über die notwendigen Vorsorgemaßnahmen und gesundheitliche Versorgung vor Ort. Über die tatsächlich notwendigen Impfmaßnahmen entscheiden Tropenmediziner individuell.
Wichtig für Reisende ist in jedem Falle:
Malaria-Prophylaxe Pflichtimpfung: Gelbfieberimpfung (außerdem Hepatitis A und Standard-Impfpass mit Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis) Guter MückenschutzImpfungen für die Republik Kongo
Einzig vorgeschriebene Impfung zur Einreise in die Republik Kongo ist die Gelbflieberimpfung ab dem 9. Lebensmonat – und auch medizinisch sinnvoll zum eigenen Schutz, da es immer wieder zu Gelbfieberausbrüchen kommt.
Am besten geht man im Vorfeld mit dem Impfpass ins tropenmedizinische Institut und lässt diesen dort gemäß den Robert-Koch-Empfehlungen aktualisieren und vervollständigen (Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Masern, Mumps, Röteln).
Zusätzliche sinnvolle Reiseimpfempfehlungen für die Republik Kongo, die (zumindest in Vorkasse) von den Reisenden selbst getragen werden, sind:
- Sich gegen Hepatitis A impfen lassen: Als Schutz gegen verunreinigte Lebensmittel (sehr sinnvoll)
- Sich gegen Hepatitis B impfen lassen: Wenn man besonderen Kontakt zur Bevölkerung hat (Geschlechtsverkehr, Freiwilligen-Arbeit mit Langzeitaufenthalt)
- Sich gegen Typhus impfen lassen: Bei schlechten Hygiene-Verhältnissen
- Sich gegen Tollwut impfen lassen: Bei Trekkingreisen, beim voraussichtlichen Kontakt mit Hunden, Fledermäusen und anderen Wildtieren
- Sich gegen Meningokokken-Krankheit impfen lassen
Ebola in der Republik Kongo: Schutz und Risiko
DerAusbruch des Ebola-Virus in der Provinz Equateur in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo wurde von der WHO im Juni 2018 für beendet erklärt. Im Juli/August 2018 wurde ein neuer Ebola Ausbruch aus dem Nord-Kivu im Osten der DR Kongo gemeldet, der noch immer anhält. Die WHO empfiehlt jedoch ausdrücklich keine internationalen Einschränkungen im Reiseverkehr und im Handel.
Einige wichtige Hinweise zum Ebola-Virus – Ansteckung und Übertragung:
- Menschen sind erst ansteckend, wenn Sie Krankheitssymptome zeigen.
- Die Ansteckung betrifft enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder Personen, die die Erkrankten medizinisch versorgen.
- Durch flüchtigen Kontakt in der Öffentlichkeit mit Menschen, die nicht krank wirken, wird Ebola nicht übertragen. Ebensowenig bei der Berührung von Geld, lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool. Auch Mücken übertragen das Ebola-Virus nicht. Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luftübertragen(wie Influenza oder Windpocken).
- Mensch zu Mensch: Von Mensch zu Mensch erfolgt die Übertragung durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten(Erbrochenes, Urin, Stuhl, Sperma,wahrscheinlich auchSpeichel, Schweiß, Muttermilch und diaplazentar) einer mit klinischen Zeichen an der EVDakut erkrankten Person oder den Körperflüssigkeiten verstorbener Personen.
- Tier zu Mensch: Das wahrscheinliche Reservoir des Ebola-Virus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden Fledermäusen, die in Höhlen bzw. Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht erkranken. Man vermutet, dass die Infektion von den Fledermäusen oder indirekt von Tieren ausgeht, die durch die Fledermäuse infiziert wurden. Unzureichend gekochtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen, Antilopen, „bush meat“) bzw. der Kontakt bei der Zubereitung solchen Fleisches kann das Virus auf den Menschen übertragen.
Malaria in der Republik Kongo
Die Republik Kongo ist ein Malarialand. Für Reisende besteht ein hohes regionales und ganzjähriges Infektionsrisiko im gesamten Land, auch in den Städten.
- Als oberster Schutz gilt die Expositionsprophylaxe
- Außerdem kann man sich mit Medikamenten prophylaktisch schützen
Neben der Expositionsprophylaxe gibt es die medikamentöse Prophylaxe, die man einige Tage vor der Abreise in die Republik Kongo ein- bis 4 Wochen nach der Reise durchnimmt. Die Dosierung hängt vom Antibiotikum ab und kann nur von einem Reisemedizininstitut verschrieben werden.
- Als Alternative zu Medikamentenprophylaxe gilt die Stand-By-Therapie
Neben der medikamentösen Prophylaxe gibt es noch die Stand-By-Therapie, die man im aktuten Notfall selbstständig durchführt. Wer Malaria-Symptome (ähnlich starker Grippesymptome) bemerkt, muss sofort einen Arzt aufsuchen und sein Notfallmedikament einnehmen, das er zuhause verschrieben bekommen hat.
Die von uns empfohlene Reise findet ausschließlich auf sehr dünn besiedeltem Gebiet statt. Hier spielen Krankheitsausbrüche keine Rolle.
Krankenversorgung in der Republik Kongo
Die medizinische Versorgung in der Republik (auch in den Städten Brazzaville und Pointe-Noire) ist nicht mit europäischen Standards vergleichbar. Medikamente, Geräte und Personal sind auf sehr niedrigem Standard. Ähnlich problematisch ist die Präsenz von englisch/französischsprachigem medizinischen Personal – es gibt kaum welches. Auf keinen Fall sollte man eine Kongo-Reise ohne Krankenversicherungsschutz unternehmen.
Gesundheitstipps für die Republik Kongo
- Leitungswasser nur aus verschlossenen Flaschen trinken – mindert Cholera-Gefahr (bei kohlensäurehaltigem Wasser hört man, ob die Flasche vorher geöffnet wurde)
- keine Tiere anfassen (besonders Nagetiere, Hunden, Fledermäuse, Affen), Wunden sofort desinfizieren, Speichel nicht in Augen oder Mund bekommen
- Nicht in stehenden Gewässern baden (Bilharziose-Gefahr)
- Vor der Reise einen Zahnarztbesuch machen