Der Ndouabale-Ndoki-Nationalpark im Norden der Republik Kongo (Brazzaville) bietet Reisenden die einmalige Gelegenheit, eine der wenigen an Menschen gewöhnte Familien von Westlichen Flachlandgorillas zu besuchen. Das Zusammentreffen mit den Gorillas kann zwar nicht garantiert werden, aber der Großteil der Besucher, die sich während der letzten Jahre auf die Spuren der Gorillas begaben, erlebten diese sanften Riesen im Regenwald aus nächster Nähe. Die beiden Camps Mbeli und Mondika bieten sehr komfortable Übernachtungen mitten in der Dschungelwildnis.
Verwunschene Urwald-Landschaft mit Flüssen
Der 4200 km² große Park grenzt im Nordwesten der Republik Kong an das Dzanga-Sangha-Reservat (ZAR), das zusammen mit dem Lobéké Nationalpark in Kamerun und dem Ndouabale-Ndoki die Weltnaturerbestätte Sangha Trinational bildet. Er ist bedeckt von wildem, unberührtem und nahezu undurchdringlichem Regenwald.
Weiterhin bildet der üppig grüne und in großen Teilen sumpfige Regenwald des Nouabalé-Ndoki Nationalparks einen wunderschönen Lebensraum für 300 verschiedene Vogelarten, die seltenen Waldelefanten, Schimpansen, Leoparden und Waldbüffel. Hier wachsen über 1.000 Pflanzen- und Baumarten wie etwa wertvolle Mahagoni-Arten.
Lichtinseln und Artenreichtum im Ndouabale-Ndoki-Nationalpark
Insbesondere auf den typisch zentralafrikanischen Lichtinseln mit ihren Holz-Aussichtsplattformen bietet sich im Ndouabale-Ndoki-Nationalpark ein sprichwörtliches Schaufenster zur scheuen Wildtierwelt Zentralafrikas. Eine dieser spektakulären Lichtungen ist die Mbeli Bai.
Hier herrschen einzigartige Beobachtungsbedingungen, um auf komfortable Art Waldbewohner wie Waldelefanten, Waldbüffel, Sitatunga und Flachlandgorillas bei der Wassersuche zu beobachten – ganz ohne Gorilla-Pirsch. Aktuell kehren 13 Gorilla-Gruppen und neun „Single“-Silberrücken an der Mbeli Bai ein.
Neben den seltenen Flachlandgorillas beherbergt das Reservat etliche Schimpansen, Schwarz-weiße Stummelaffen und Blaumaulmeerkatzen.
Reisezeit und Wetter im Ndouabale-Ndoki-Nationalpark
Der Ndouabale-Ndoki-Nationalpark ist grundsätzlich das ganze Jahr über geöffnet. Und hat jede Jahreszeit ihre Vor- und Nachteile:
Von Mitte November bis Mai ist Trockenzeit. Von Januar bis März ist die Chance durch das leicht ausgedünntere Blattwerk höher, Gorillas zu spotten Während der Trockenzeit fällt mehr Licht von oben für bessere Fotografie In der Trockenzeit halten sich mehr Flachlandgorillas an den Wasserstellen der Mbeli Bai auf Am Ende der Trockenzeit sieht man die seltenen Bongo Antilopen Januar bis März sind die wärmsten Monate im Ndouabale-Ndoki-Nationalpark Der rückläufige Wasserstände der Mbeli und Sangha Flüsse legt schöne Sandbänke in der Mitte der Flüsse frei. Auf dem Landweg kommt man zwischen Ouesso und Brazzaville besser voran, da es keine Erdrutsche gibt Durch niedrige Wasserstände kommt man mit den Booten schwieriger voran. Die Tsetse-Fliege ist aktiver in der Trockenzeit, vor allem auf dem Wasserweg zum Mbeli Camp Von April bis Mai ist der Ndouabale-Ndoki-Nationalpark am uninteressantesten: Hier fällt der trockenste Monat, das Ende der Trockenzeit, mit dem Beginn der Regenzeit zusammen. Bei heftigem Regen sind Touren kaum möglich. Die Regenzeit dauert von Juni bis Mitte November, wobei die kräftigsten Schauer in den Monaten August und September fallen. Diese Zeit fällt allerdings auch mit der Blütezeit der Lieblingsfrüchte der Flachlandgorillas zusammen, so dass man hohe Chancen hat, wilde Artgenossen bei dem üppigen Futternaschen und an der MbeliBai zu beobachten. Die Zugänge zum Park sind durch den hohen Wasserstand einfacher. Habituierte Gorilla-Gruppen sind schwerer zu finden und mehr verstreut, da sie der Früchtereichtum nicht zur gemeinschaftlichen Futtersuche anregt. Im Oktober nimmt die Zahl der Touristen wieder ab und die Regenschauer werden langsam weniger. Die Hochsaison im Ndouabale-Ndoki-Nationalpark dauert von August bis Mitte September, da dann viele europäische Besucher ihre Ferien dort verbringen. Im November und Dezember beginnt die Trockenzeit und der Nationalpark ist nur spärlich besucht. Es hängen nur noch wenige Früche an den Bäumen.Ndouabale-Ndoki-Nationalpark: Anreise und Unterkünfte
Die Anfahrt zum Mbeli Camp im Ndouabale-Ndoki-Nationalpark ist so langwierig wie gleichzeitig malerisch und verwunschen. Hier ist der Weg das Ziel. In längeren Etappen geht es auf Pirogen durch Urwald-Kanäle und am Ufer ziehen exotische Pflanzen und versteckte kongolesische Dörfer vorbei. Zunächst beginnt aber die Anreise in Brazzaville.
Es gibt vom Flughafen aus reguläre Lufttaxi-Verbindungen nach Ouesso. Von dort aus fährt man vier bis fünf Stunden mit einem motorisierten Dugout-Kanu flussaufwärts den romantischen Sangha-Fluss bis nach Kabo. Hier werden Reisende vom Nationalpark Fahr-Shuttle bis zum Nationalpark-Verwaltungszentrum in Bomassa.
In dem kleinen Dorf Bomassa müssen Touristen eine Übernachtung einlegen, um am nächsten Tag in weiteren etwa zweieinhalb Stunden bis zum Mbeli Gorilla Camp zu reisen. Zuerst per LKW entlang einer Forststraße und schließlich im Einbaum oder Piroge über den Mbeli Fluss bis zum Camp. Bis zum Mondika Camp führt ein noch etwas herausfordernder Weg: Hier legt man noch einen dreistündigen Fußmarsch mit einer hüfthohen Flussüberrquerung zurück.
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