Frauen im Ostkongo

Kultur und Gesellschaft in der DR Kongo

Die Kongo-Region gehört seit langem zu einer der instabilsten afrikaweit. Ohne Zweifel muss man in diesem Zusammenhang auch den Einfluss der europäischen Kolonialgeschichte in Betracht ziehen, der das Land durch Ressourcenraub und In-Besitzname gierig und rücksichtslos seiner ganzen Unabhängigkeit beraubt hat.

Politik in der DR Kongo

Nach der Herrschaft der Portugiesen bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, welche durch völlige Zerstörung, Ausbeutung und Plünderung durch Sklavenjäger geprägt war, vereinnahmte der belgische Leopold II im Jahr 1885 den Kongo als seinen „Privatbesitz“. Dieser Status jenseits allen Völkerrechts war in der ganzen Kolonialgeschichte einzigartig. Denn mit dem Kongo zugleich wurden auch alle seine Bewohner als rechtloser Privatbesitz angesehen.

Diese Epoche wurde durch den Begriff des Kongogräuels geprägt: Eines der größten Verbrechen an der Menschheit wurde in der Zeit an der kongolesischen Bevölkerung während der Herrschaft König Leopold II begangen: Systematische Geiselnahmen, Tötungen, Verstümmelungen und Vergewaltigungen, um den wirtschaftlichen Kautschuk-Ertrag zu steigern. Besonders verbreitet war das Handabhacken.

Im Juni 1960 wurde die Republik Kongo von Belgien unabhängig. Patrice E. Lumumba wurde der erste Ministerpräsident des jungen Landes. Im Jahr 1965 putschte der frühere Assistent Lumumbas, Joseph Mobutu, und errichtete in den folgenden Jahrzehnten bis 1997 eine der längsten und grausamsten Diktaturen Afrikas.

Ihm folgte 1997 der Rebellenführer Laurent-Désiré Kabila, der selbst einem Attentat zum Opfer fiel, und 2001 sein Sohn Joseph Kabila.

Gesellschaft und Bevölkerung in der DR Kongo

Gemessen an der Bevölkerung ist die DR Kongo der viertgrößte Staat Afrikas. Die Republik zählt 60,7 Mio. Einwohner (Stand 2005) bzw. (66,5 Mio./2008). Die Bevölkerungsdichte beträgt 24 Einwohner pro km². In den letzten Jahren kam es zu massiven Flüchtlingsbewegungen. Die Bevölkerung setzt sich aus zwölf ethnischen Hauptgruppen zusammen, die sich wiederum in 240 kleinere Gruppen aufteilen.

Die größten Bevölkerungsgruppen bilden die Kongo, Mongo, Luba und Lunda. Sie gehören den Bantuvölkern an, die etwa 80 % der Bevölkerung bilden. 15 % stammen von Sudangruppen ab, die man vor allem im Norden vorfindet. Minderheiten sind die Niloten im Nordosten sowie die Pygmäen in Waldgebieten und Hamiten im Osten. Die weiße, zumeist belgische Bevölkerung des Gebietes verließ bis etwa Ende der 1960er Jahre nahezu vollständig das Land.

Religion in der DR Kongo

Das Königreich Kongo wurde – als einer der ersten Staaten Afrikas – bereits am Ende des 15. Jahrhunderts katholisch. Seit den frühen 1970er Jahren feiert die römisch-katholische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo nach einem eigenen, dem sogenannten Zairischen Messritus, der manche afrikanischen Elemente inkulturiert hat.

Etwa 80 % der Gesamtbevölkerung der DR Kongo gehören dem Christentum an (davon ca. 50 % Katholiken, etwa 30 % Protestanten). 10 % der Bevölkerung gehören der unabhängigen, afrikanischen Kirche der Kimbanguisten an und etwa 10 % entfallen mittlerweile auf kleinere muslimische Gemeinden. Daneben findet man auch traditionelle Religionen und Synkretismus.

Entlang kleiner Dörfer oder Fischercamps auf dem Kongo … erleben Sie kongolesischen Alltag vom Fluss aus!