Der Mount Cameroon oder zu deutsch Kamerunberg (frz. Mont Cameroon) ist mit 4.070 m nicht nur der höchste Gipfel Westafrikas, sondern auch ein besonders aktiver Vulkan – mit faszinierendem Kraterseen-Trekkinggebiet, das Bergelefanten und Affen durchstreifen. Wander-Touren bis zum Gipfel führen durch kontrastreiche Vegetationsstufen: Von tropisch grünem Regenwald zu grasartiger Savannenlandschaft.
Besteigung des Kamerunberg: Wielange benötigt man bis zum Krater?
Kamerunberg-Touren starten am alten deutschen Postgebäude in Buéa auf 1000 Metern Höhe: Eine kleine Stadt mit seiner Kirche, dem im wilhelminischen Stil gehaltenen Palast des letzten deutschen Gouverneurs und einem alten Friedhof, der sich hinter der Mobil-Tankstelle befindet und auch heute noch im Auftrag der Botschaft gepflegt wird. Vor und nach der Trekkingtour gibt es daher noch eine extra Kulturangebot.
Zahlreiche Routen führen von dort hinauf zum Hauptgipfel des Mount Kamerun, von den Einheimischen Mongoma Loba genannt, und eine Vielzahl von Pfaden windet sich am Fuß des Berges. Daher ist eine Wanderung auch ohne Summit ein schönes Erlebnis, denn diese Wege schlängeln sich durch Kameruns tropischen Regenwald.
Auf der steilen „Guinness Route“ lässt sich der Berg bereits in zweieinhalb Tagen bezwingen. Zweieinhalb Tage empfehlen sich mindestens, um die etwas weniger belaufenen Pfade, die teils mit der Machete freigeschlagen werden, und die umliegende schöne Landschaft zu erkunden. Wer den Kamerunberg in einem Tag besteigen möchte, braucht dafür 16 Stunden und muss in sehr sehr guter Kondition sein – aber auch dafür gibt es Agenturen.
Eine dreitägige Mount Cameroon-Gipfeltour sieht etwa so aus:
- Tag Anstieg bis auf 2860 Meter Höhe
- Tag der Aufstieg zum Krater sowie Abstieg über die Mannsquelle (Mann’s Spring) auf 2440 Metern Höhe mit Zeltübernachtung
- Tag Abstieg nach Bakingili durch üppigen Regenwald
Lage und Landschaft des Kamerunberges
Das Gebirge des Mount Cameroon Nationalparks steigt in unmittelbarer Nähe der Küste von 0 auf 4000 Höhenmeter. Aus der Ferne ist die Höhe des Berges schwer zu erahnen, denn er ist kein kegelförmiger, freistehender Berg, sondern ein breiter, geduckt wirkender Gebirgsstock.
Die Mount Cameroon Region zählt zu den artenreichsten weltweit und ist das einzige Gebiet Afrikas, in dem die natürliche Vegetation noch ununterbrochen von den Niederungen bis an den Gipfel existiert: an der Küste die Mangrovenwälder, in den mittleren Lagen die tropischen Regenwälder und in den höher gelegenen Bereichen die baumfreie Savanne ab etwa 2.000 Metern Höhe und ganz oben alpines Landschaftsklima.
Die Landschaft ab einer Höhe von etwa 1.675 Höhenmetern ist von hoher Biodiversität geprägt und gehört geografisch zum Golf von Guinea: Hier wachsen Riesenfarne, Orchideen, Engelstrompeten, Jackfruchtbäume (Kigelia Africana oder auch Leberwurstbaum) und die Afrikanische Kirsche und versprühen damit tropisches Flair – allerdings auch tropische Hitze.
Ab einer Höhe von 3.000 Metern bis zum Gipfel zieht sich anschließend eine karge, mondähnliche typische Vulkanlandschaft mit schwarzem Vulkansand, knorriges Kraut und Kratern, während im unteren Gipfelteil noch einige seltene endemische Pflanzen wachsen.
Tiere im Regenwald des Kamerunberges
Der ganze Nationalpark um den Kamerunberg ist Heimat für bedrohte und endemische Tierarten wie der Kamerunbergfrankollin (Mount Cameroon Francolin) und der Kamerunbrillenvogel (Mount Cameroon speirop). Hier findet man außerdem Schimpansen, Drill-Affen, Antilopen, Waldelefanten und Stachelschweine.
Beste Reisezeit für den Kamerunberg
Die beste Zeit zum Wandern rund um den Mount Cameroon ist von Ende November bis Anfang Juni, wobei es das ganze Jahr über regnen kann. Am meisten regnet es jedoch zwischen Juni und Oktober. Grundsätzlich ist das Klima um den Mount Cameroon herum äquatorial heiß-feucht mit hoher Luftfeuchtigkeit – ein Aspekt, den man beim Gipfelerklimmen bedenken muss.
Unterkünfte im Mount Kamerun Nationalpark
Unterwegs übernachten Trekkingreisende in Hütten, meist einfach Wellbechhütten mit Solarpaneelen, die sich Hütte 1 auf 1850 m, Hütte 2 (Fako Mountain Lodge) auf 2850 m und Hütte 3 (englisch: Hut 1, Hut 1B und Hut 2, Hut 3) nennen und als Zielpunkt oder als Vorbereitungstour für einen Gipfelsturm dienen. Die Ausstattung der Fako Mountain Lodge ist spartanisch aber gut und bequemer als im Zelt inklusive Bett, Matratze, Decke und etwas Elektrizität.